Wusstest du, dass man in Indien – nach Indonesien und Pakistan – die meisten Muslime weltweit findet? Allerdings sind sie dort nur eine Minderheit und deshalb nicht im Fokus der einheimischen Gemeinden oder ausländischen Missionare.
Indien hat 2.272 Volksgruppen, davon 2041, sprich: ein Drittel aller unerreichten Volksgruppen weltweit. Davon sind 450 muslimisch, 345 sogar sogenannte Frontier People Groups, also Völker, unter denen es weder Christen noch eine gezielte Missionsarbeit gibt.
Warum sind manche dieser muslimischen Volksgruppen immer noch unerreicht?
1. Die Geographie:
Im Himalaya gibt es viele Täler, die jährlich monatelang durch Schnee von der Außenwelt abgeschnitten sind. So auch das Gurez-Tal in Kaschmir. Dort lebt eine Volksgruppe, die als Muttersprache Shina spricht und von der es weltweit 394.000 Menschen gibt. Im Gurez-Tal leben ca. 13.000 von ihnen. Dieses Tal liegt im politisch sensiblen Grenzgebiet zu Pakistan. Ausländer dürfen es derzeit nicht betreten, aber es wird für indische Touristen als Ferienziel beworben.
Wir haben Kontakt zu einem Hotelbesitzer von dieser Sprachgruppe. Über Social Media schickten wir ihm passend zu den muslimischen Feiertagen etwas aus Gottes Wort. Betet, dass sein Herz sich für Jesus öffnet.
2. Religiöse und kulturelle
Unterschiede:
Unter den Mapilla in Südindien zum Beispiel, eine Volksgruppe mit 10 Millionen Menschen, arbeiten nur ca. 10 Missionare. Die Mapilla sind sehr gebildet und treiben regen Handel mit dem Mittleren Osten. Sie haben ihre ganz eigene Kultur entwickelt, was Musik, Kunst, Literatur und Essen angeht. Zudem erschwert die indische Regierung Mission, indem sie einheimische Evangelisten und Pastoren zunehmend verfolgt und bestraft.
3. Zu klein, um beachtet zu
werden:
In unserer Stadt gibt es zum Beispiel eine aus ca. 30 Familien bestehende Volksgruppe, die Burushaski spricht. Wir brauchten drei Jahre, bis wir sie fanden. Doch nach dem ersten, sehr herzlichen und offenen Kontakt wurde jede Möglichkeit zu einem Treffen unter seltsamen Ausreden freundlich abgelehnt. Vergangenen Dezember fühlte mein Mann sich vom Heiligen Geist ermutigt, es erneut zu versuchen. Er ging einfach zu einer Familie und klopfte am Haus an. Die Familie hatte derzeit mit einer Grippe zu kämpfen. Nach anfänglichem Zögern öffnete sich die Tür. Das ganze Wohnzimmer – der einzig beheizbare Raum – war voll mit Familienangehörigen, selbst das Oberhaupt der Gruppe war anwesend.
Die gleiche Sprache gibt es in einem Nachbarland, in dem es bereits Tonaufnahmen von einzelnen biblischen Geschichten gibt. Wir dachten, unsere Gruppe würde sie nicht verstehen, weil die Gruppen zu lange durch die Grenze getrennt waren. Aber als mein Mann eine der Geschichten abspielte, hörten alle gespannt zu und waren begeistert: Sie konnten alles verstehen.
Wir freuen uns, dass die vorhandene Bibelübersetzung auch bei uns verwendet werden kann. Und jetzt haben sie uns auch als Familie zu sich zum Essen eingeladen.
Warum dieser Aufwand? Weil Gott in der Ewigkeit von Menschen aus allen Sprachen, Völkern, Nationen und Stämmen
(vgl. Offenbarung 7,9) angebetet werden möchte.
Das ist Gottes Herzschlag.
Unsere Mitarbeiterin lebt mit ihrer Familie seit 14 Jahren in Südasien und hat unerreichte Völker auf dem Herzen.